In schamanischen Kreisen sollte es eigentlich wenig Dogmen geben. Und doch begegnen sie einem, was für Anfänger teilweise hilfreich und teilweise verwirrend sein kann.
Einer der ersten Sätze, der mich in meinem ersten schamanischen Kurs sehr irritiert hat war: „man kann nicht für sich selbst schamanisch arbeiten“. Auch später habe ich ihn fast schon mantraartig immer wieder von unterschiedlichen Menschen vernommen.
Wirklich? Kann man nicht? Von mir – und auch einigen anderen Menschen – weiß ich, dass es geht. Vielleicht nicht bei jedem Menschen und auch nicht für jedes Thema, aber grundsätzlich geht das natürlich.
Es wäre doch schlimm, wenn man für jedes kleinere (oder auch größere) Problem gleich zum Schamanen rennen müsste, wenn man sich auch selbst helfen kann. Zu dem Anderen kann ich immer noch zu einem Helfer gehen, wenn ich merke, dass ich selbst mit meinen eigenen Möglichkeiten nicht weiterkomme.
wie ich mir selbst geholfen habe
Letztes Jahr hatte ich täglich ein oder mehrere Momente, in denen mir – wenn ich meinem Gefühl glaubte – täglich ein- oder mehrfach der Boden wegbrach.
Das war ein großes Problem, welches mich instabil fühlen ließ. Ich wusste genau, was zu tun war, habe es mir selbst jedoch – aufgrund meiner Instabilität – nicht zugetraut.
Den Auftrag, mir in diesem Punkt zu helfen, gab ich einem Schamanen meines Vertrauens. Dieser wurde jedoch krank und ist danach für einige Zeit verreist, so dass er mir nicht helfen konnte.
Und wie jeden Tag ist mein Problem aufgetaucht und ich sah den Splitter genau vor mir. Und da wurde mir klar, dass ich ja sowieso schon geistig unterwegs bin und ihn nur noch ziehen brauche.
Also beruhigte ich mich und stabilisierte mich zumindestens soweit, dass ich wieder klar denken konnte und bereitete mich auf die Extraktion vor.
Das Ziehen und Entsorgen des Splitters war dann auch kein Problem, sondern funktionierte genauso wie wenn ich es bei einem anderen Menschen gemacht hätte.
Seitdem ich mir mit diesem Schritt selbst geholfen habe, sind meine täglichen Instabilitätsanfälle verschwunden. Der Boden unter mir trägt mich und ist stabil.
Der Schamane, der mir in diesem Punkt hätte helfen sollen, hat mir – als er wieder in Deutschland war – dann bei einem anderen Schritt geholfen, der mich in meinem Leben weiterbrachte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Soviel dazu, dass man sich schamanisch angeblich nicht selbst helfen kann….
Buchtipps zum Thema (Affiliate-Links):
Michael Harner: Der Weg des Schamanen
Sandra Ingerman: Der schamanische Weg in die Tiefe der Seele
Sehr stimmig. Ist auch meine eigene Erfahrung gewesen.
Ebenso, das auf sich selbst verweisende, wenn der vermeintlich Helfende nicht zur Stelle sein kann 😉
Danke fürs Mit-teilen.
Es ist ja sogar so, dass die Lösung für die eigenen Probleme in jedem selbst liegen. Der Helfende oder auch Begleiter kann nur Impulse setzen und darin unterstützen, dass der Hilfesuchende seinen eigenen Weg findet.