Neulich war in einer Diskussion jemand ganz verwundert, dass es noch weitere schamanische Techniken als nur Seelenrückholung und Extraktion gibt.
Da taucht bei mir die Frage auf, warum sich ein Schamane auf zwei Techniken reduzieren muss, wenn es im Schamanismus wenig Dogmen und Begrenzungen gibt?
Kurz: Ja, es gibt noch mehr Techniken, die gar nicht alle allen bekannt sein können. Die meisten von diesen Techniken werden von den Schamanen selbst – in Zusammenarbeit mit ihren Verbündeten – entwickelt.
Diese lernt man in keinem Seminar und in keiner menschlichen Ausbildung.
Manche geben ihre Erkenntnisse an ihre Schüler weiter, doch nicht jeder Schamane hat Schüler, denen er was vermitteln möchte.
Diese weiteren Möglichkeiten betreffen nicht nur die Behandlung von Menschen, sondern auch Sachen wie Rituale, Divination und anderes, was Raum und Zeit außer Kraft setzt.
Die Entwicklung eigener Techniken
kann in verschiedener Weise vor sich gehen. Manchmal macht sich der Schamanisierende ohne konkretes Ziel auf den Weg und fragt seine Verbündeten nur, ob sie ihm etwas (Neues) zeigen möchten. Auf diesen Reisen zeigen sie ihm häufig etwas, was für ihn persönlich wichtig ist. Und manchmal zeigen sie ihm auch Techniken, mit denen er bestimmte Sachen bewirken kann. Diese werden in weiteren schamanischen Reisen weiter ausgefeilt, in der Praxis erprobt, für wirksam empfunden und in das Repertoir des Schamanen aufgenommen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, gezielt nach Techniken und Möglichkeiten zu fragen. Dies kann bei einem bestimmten Anlass geschehen, z.B. „ich habe Problem XY, was können wir da machen?“ oder allgemein „könnt Ihr mir zeigen, wie unsere eigene Technik zur Tätigkeit ZX aussieht?“
In der Regel sprechen die Praktizierenden nicht über ihr Handwerkszeug, sondern wenden es einfach nur an. Wichtig ist ihnen die Wirkung und nicht die Erklärung.
Großartig 😀 herzliche Grüße Aho
Vielen Dank