Das Wasser fließt ruhig und stark strömend an mir vorbei. Die Hüterin des Ortes schaut neugierig. Ich biete ihr an, mir was zu erzählen, aber nur wenn sie mag.
Spontan fängt sie an, sich über die achtlosen Menschen aufzuregen, die sie nicht beachten, die nicht mit ihr reden, ihr nicht zuhören.
„Ich beachte Dich, ich rede mit Dir und ich höre Dir zu“. „Stimmt“, räumt sie ein, „ein paar Menschen können mich wahrnehmen“.
Vögel zwitschern um uns herum, das Wasser gluckst und plätschert, ein Schmetterling fliegt vorbei.
Sie sagt: „Die Quelle ist alt und lange schon bin ich bei ihr. Meine Kraft ist stark, denn sie kommt aus den beengten Höhlen, in denen das Wasser gestärkt und geklärt wird“.
Ich schaue in die starke Strömung, beobachte kleinere und größere Strudel, sehe die Wasserpflanzen, die sich unter der Oberfläche dem starken Sog beugen.
Ein Schwan schwimmt vorbei.
Die Ortshüterin wendet ihre Aufmerksamkeit von mir weg und schwebt ihrer Wege.
Affiliate-Link: Harald Schetter: Die Aachquelle: Impressionen einer Groß-Höhle